Vom Funktionieren zum Fühlen
- Nadine Krahé
- 20. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Ein Blogbeitrag über Wahrnehmung, Verbindung und den Weg zurück ins Spüren. Wir stehen morgens auf, folgen Routinen, Haken To-dos ab.
Der Alltag – getaktet, effizient, durchgeplant.
Und während wir "funktionieren", entfernen wir uns leise –
von uns selbst.
Von dem Menschen, der uns gegenübersteht.
Von dem, was eigentlich zählt.
Ich erlebe es immer wieder in meiner Arbeit:
Berührung, die nicht nur den Körper, sondern das ganze Wesen einlädt.
Wenn jemand plötzlich innehält.
Wenn ein Atemzug kommt, der anders ist.
Weicher. Wahrer.
Wenn der Blick wieder klar wird –
nicht für die Welt da draußen, sondern nach innen.
Denn bevor wir fühlen, haben viele von uns gelernt, sich zu schützen.
Schicht um Schicht.
Gewohnheiten, Gedanken, alte Geschichten, Misstrauen.
All das formt wie eine Rüstung aus Nicht-Fühlen.
Aber unter dieser Rüstung liegt etwas unendlich Kostbares:
Ein lebendiger Mensch.
Ein Wesen, das sich sehnt – nach Berührung, nach Wahrhaftigkeit,
nach echter Verbindung.
Wahrnehmung ist nicht einfach da – sie will geübt, gepflegt, zugelassen werden.
Es braucht Mut, sich selbst wieder zu spüren.
Und es braucht manchmal ein Gegenüber, das dich sieht,
nicht durch die Schichten hindurch –
sondern so, wie du ohne sie bist.
In meinen Sessions geht es nicht um Technik.
Es geht um Raum.
Um Präsenz.
Um ein Wiederankommen im eigenen Körper.
Und vielleicht – ganz vielleicht – geht es auch darum,
den anderen wieder neu sehen zu können.
Nicht als Funktion.
Sondern als fühlendes, atmendes, echtes Wesen.
Was du mitnehmen kannst:
– Beobachte dich heute in deiner Routine. Wo spürst du dich nicht mehr?
– Berühre dich selbst einmal bewusst – deine Arme, dein Gesicht. Fühlt es sich fremd an oder lebendig?
– Und wenn du jemandem begegnest: Schau einen Moment länger hin.
Vielleicht ist da mehr, als du denkst.
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